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Dienstag, 11. November 2014

Unser Kundenservice ist erreichbar!


Kürzlich in einem Aachener Orthopädie-Fachgeschäft. Ich betrete den Laden, sage „Guten Tag“. Drei Verkäuferinnen, aber keine Antwort. Nun gut, waren wohl mit dem einen Kunden im Laden stark beschäftigt.

Verkäuferin Nr. 2 wühlt in ein paar Papieren und meint dann ohne aufzusehen: „Watt wolln`se?“

Wortlos reiche ich ihr meine Rezepte für Bandagen. „Moment“, meint sie und besieht sich das Rezept. „Die eine ist nicht da, muss bestellt werden. Is Ende nächster Woche da.“

Dann kassiert sie genauso unfreundlich 20 € von mir. „Setzen sich ma umme Ecke aufn Stuhl.“ Das tue ich dann auch.

Etwa vier Minuten später kommt die Dame mittleren Alters, nimmt ein Maßband in die Hand und brummelt: „Schuhe und Strümpfe aus.“

Ich mache also auch das und sie misst meinen Fußumfang. Das Maßband zieht sie dann schnell – zu schnell – wieder hervor und tut mir damit weh. „Autsch“ entfleucht es mir. Keine Reaktion. Sie steht auf und geht in den Vorraum.

Wortlos kommt sie mit einem Karton wieder, fummelt die Bandage raus und zieht sie mir an. Der Klettverschluss ist praktisch, aber kratzt, weil er nicht richtig zu ist. „Lassen se das so, ist so richtig.“ Sie steht auf und geht in den Ladenraum zurück.

Ich zieh mir Socken und Schuhe wieder an und mache mich auf zu gehen. Die Hälfte des Ladenlokals, in dem außer mir und den drei Verkäuferinnen niemand war, hatte ich geschafft, als ich sie brüllen hörte: „Ey – sie sind noch nich fertig. Und mein Geld hab ich auch noch nich.“

Wortlos geh ich zurück, schaue ihr in die Augen und sage um Ruhe bemüht: „Junge Frau, dann müssten sie mit mir besser kommunizieren.“ Sie wird feuerrot und Verkäuferin Nr. 1 unterdrückt mühsam einen Lachanfall, prustet aber los.

Sie holt tief Luft. „Frau Anders, bitte unterschreiben sie mir hier, dass Sie die Bandage bekommen haben. Für dieses Rezept bekomme ich weitere 5 €, der Betrag eben war für die andere Bandage.“

Ich unterschreibe, reiche ihr das Geld und sage so freundlich wie möglich „Vielen Dank“.

Wär ja sonst auch schlimm, denn dann würden wir folgendes Schild in die Fenster hängen:



Text: © Gudrun Anders

Samstag, 24. Mai 2014

Servicewüste Deutschland? Oder: Zählt Freundlichkeit heute nicht mehr?

Erlebnis in einem Aachener Baumarkt
(c) Gudrun Anders

Bei manchen Leuten weiß ich wirklich nicht, wie die ihre Jobs bekommen haben, bzw. wie die die Jobs behalten.

War gerade für meinen Nachbarn bei einer großen Baumarktkette einkaufen, da seine Hunde (meine Pflegehunde) kein Futter und keine Leckerlis mehr hatten. Hatte allerlei im Korb und marschierte zur Kasse. Ne junge Kassiererin saß gelangweilt an der Kasse und starrte in die Gegend.

Ich legte die Teile aufs Band und suchte unter und neben der Kasse nach einer Tüte, fand aber keine und beschloss alles auf dem Arm mit ins Auto zu nehmen.

Zwischenzeitlich hatte die Kassiererin wort- und grußlos schon alles eingescannt. "18,65" meinte sie und schaute zur Kassiererin nebenan.

Ich hatte den leeren Einkaufskorb noch in der Hand. "Wo kommt der hin?" Denn einen Platz dafür konnte ich auch nicht sehen.

"An den Ausgang." seufzte sie.

Ich kramte mein Portemonnaie hervor, die Kassiererin besah sich ihre rot lackierten Fingernägel. Offenbar hatte der Lack eine kleine Spurrille bekommen.

Ich gab ihr einen 50 €-Schein. "Hammses denn nich kleiner?"

Ich verneinte und packte mir schon mal die verschiedenen Hundefutter-Tüten auf den Arm und nahm dann das Wechselgeld entgegen. Das Portemonnaie noch in der Hand und weitere Leckerlitüten auf dem Arm wollte ich in Richtung Ausgang.

"Nehmen se den Korb ma mit." meinte die Kassiererin dann lauthals hinter mir her, hielt den Korb hoch, sah sich aber nicht um.

Das war mir nun endgültig zu blöd. "Tut mir leid, hab gerade die Hände voll", entgegnete ich und verließ den unfreundlichen Baumarkt. Wiederkehren werde ich wohl auch nicht mehr.

Bin ich zu anspruchsvoll oder ist es die heutige Zeit?? Oder gibt es heute keinen Service mehr?

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