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Dienstag, 27. Mai 2014

Mit 5.000 € in die Selbständigkeit

Gestern war eine junge Frau hier, die 5.000 € gespart hat und jetzt ihren Job kündigen will, um sich selbständig zu machen.

Ohne Netz und noch nicht mal mit einfachem Boden meint sie, das Geld würde reichen, um erfolgreich eine Selbständigkeit mit einem kleinen Laden (!) mit angrenzender Beratungspraxis aufzubauen.

Auf Arbeitslosengeld und Fördermöglichkeiten wollte sie verzichten, weil sie sagt, das sei "göttlich geführt" und demzufolge würden auch - ohne Marketing ! - selbstverständlich ihre Kunden zu ihr kommen.

Was habe ich ihr wohl geraten??

Samstag, 24. Mai 2014

Servicewüste Deutschland? Oder: Zählt Freundlichkeit heute nicht mehr?

Erlebnis in einem Aachener Baumarkt
(c) Gudrun Anders

Bei manchen Leuten weiß ich wirklich nicht, wie die ihre Jobs bekommen haben, bzw. wie die die Jobs behalten.

War gerade für meinen Nachbarn bei einer großen Baumarktkette einkaufen, da seine Hunde (meine Pflegehunde) kein Futter und keine Leckerlis mehr hatten. Hatte allerlei im Korb und marschierte zur Kasse. Ne junge Kassiererin saß gelangweilt an der Kasse und starrte in die Gegend.

Ich legte die Teile aufs Band und suchte unter und neben der Kasse nach einer Tüte, fand aber keine und beschloss alles auf dem Arm mit ins Auto zu nehmen.

Zwischenzeitlich hatte die Kassiererin wort- und grußlos schon alles eingescannt. "18,65" meinte sie und schaute zur Kassiererin nebenan.

Ich hatte den leeren Einkaufskorb noch in der Hand. "Wo kommt der hin?" Denn einen Platz dafür konnte ich auch nicht sehen.

"An den Ausgang." seufzte sie.

Ich kramte mein Portemonnaie hervor, die Kassiererin besah sich ihre rot lackierten Fingernägel. Offenbar hatte der Lack eine kleine Spurrille bekommen.

Ich gab ihr einen 50 €-Schein. "Hammses denn nich kleiner?"

Ich verneinte und packte mir schon mal die verschiedenen Hundefutter-Tüten auf den Arm und nahm dann das Wechselgeld entgegen. Das Portemonnaie noch in der Hand und weitere Leckerlitüten auf dem Arm wollte ich in Richtung Ausgang.

"Nehmen se den Korb ma mit." meinte die Kassiererin dann lauthals hinter mir her, hielt den Korb hoch, sah sich aber nicht um.

Das war mir nun endgültig zu blöd. "Tut mir leid, hab gerade die Hände voll", entgegnete ich und verließ den unfreundlichen Baumarkt. Wiederkehren werde ich wohl auch nicht mehr.

Bin ich zu anspruchsvoll oder ist es die heutige Zeit?? Oder gibt es heute keinen Service mehr?

Mittwoch, 7. Mai 2014

Dienstag, 6. Mai 2014

Interview mit der Autoren- und Verlagsberaterin Gudrun Anders

 Interview mit der Autoren- und Verlagsberaterin Gudrun Anders

In den 80er Jahren schrieb sie Gedichte, später machte sie mit selbst geschriebenen Märchen eine Art Selbst-Therapie und gründete Ende der 90er Jahre den ersten On-Demand-Verlag für spirituelle Autoren: Gudrun Anders. Den Verlag hat sie an den Nagel gehängt und betreut heute Indie-Autoren und Selfpublisher.

Frau Anders, heute schreiben Sie selbst und betreuen Autoren, die aus unterschiedlichsten Gründen sich selbst verlegen. Wie kam es dazu?

Heute schreibe ich in meiner Freizeit Bücher zu Themen, die mich bewegen. Momentan arbeite ich an einem Buch über Geld, weil es für mich ein spannendes Thema ist. Aufgrund vieler privater Umstände war Geld für mich das ganze Leben lang ein Thema. Ich musste mich damit immer auseinandersetzen, beruflich wie privat. Ich habe dazu auch einige Seminare besucht. Jetzt verarbeite ich all die Informationen dadurch, dass ich sie niederschreibe. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass etwas, dass auf diese Weise Verarbeitung erfahren hat, danach weit weniger belastet. Gut, das Interesse an dem Thema lässt dann auch nach …

Das Schreiben fing vor etwa 25 Jahren an, als ich aus heiterem Himmel plötzlich Märchen zu Papier brachte. Und das als ehemalige Rockerbraut! Können Sie sich diesen inneren Spagat vorstellen?

Die Märchen schmorten sehr lange in meinem Computer. Niemand bekam sie zu Gesicht – nicht mal meine engsten Freunde. Oder wenn, dann nur selten … Eines Tages traute ich mich, diese zu veröffentlichen. Und das Feedback war super. Offenbar hab ich mit den Märchen die Herzen der Menschen erreicht. Ich schrieb weiter, experimentierte. Nicht alles, was ich schrieb, ist auch gut gewesen, aber für mich war es heilsam.

Nachdem ich meinen Verlag aufgegeben habe, publiziere ich mich als Selfpublisherin selbst. Mein Verlag heißt „Motibooks“ und ist gerade im Entstehen und im Wachsen begriffen. Momentan hab ich 13 oder 14 meiner Bücher auf dem Markt. Das neueste heißt „Legenden am Lagerfeuer“, in dem habe ich Weisheitsgeschichten aus alten Zeiten aufbereitet bzw. nacherzählt. Es sind aber noch etliche Ideen da.

Kreative Menschen strotzen ja oft vor Ideen. Da fällt eine Entscheidung manchmal schwer. Wie ist das bei dir und wie verwirklichst du deine Ideen?

Ja, ich gehöre zu den kreativen Menschen und neige zur Verzettelung. Da hilft eigentlich nur eines: „Erst zuende machen, was bereits angefangen wurde.“ Ich habe noch 3 Buchprojekte im Kopf und teils auch angefangen. Der Reiz des Neuen ist manchmal überwältigend, der Kopf sprudelt die Ideen nur so hervor. Ich muss mich fast zwingen, diese nach und nach in die Tat umzusetzen und nicht alles auf einmal anzufangen.

Warum ich die Bücher verwirkliche? Aus Idealismus.. Ich will keine Millionen verdienen, sondern die Menschen erreichen, die davon profitieren. Wenn sich dabei eine Million einstellt, hab ich natürlich auch nichts dagegen…

Welche Herausforderungen in puncto Buch hast du bereits bewältigt? Welche besonderen Lerneffekte waren da?

Als ich mein erstes Märchenbuch veröffentlichen wollte, hatte ich absolut keine Ahnung vom Buchmarkt. Ich ging durch eine harte Schule. Ständig und immer wieder Absagen von Verlagen kassieren, dann die Auseinandersetzung mit dem Glauben „nicht gut genug für den Buchmarkt“ zu sein. Grafik und Lektorat für die Bücher – und natürlich nicht zu vergessen Marketing und Vertrieb.

Ich kniete mich wirklich rein und lernte. Aus diesen Bemühungen ist dann ein Verlag geworden, den ich allerdings 2011 nach 12 Jahren wieder verkauft habe. Mir war das zu viel Organisation geworden. Meine Kreativität ging im Arbeitsalltag unter. Ich hab mich dann erfolgreich auf Beratungen verlegt und bin unter die Self-Publisher gegangen, einfach um meine Bücher wieder oder weiterhin auf dem Markt zu wissen. Gelernt habe ich in den Jahren ohne Ende!

Ein kreatives Produkt sollte nicht in der Schublade schmoren. Wie hast du es mit deinen Büchern geschafft, bei Anderen das Interesse zum Kauf zu wecken?

Das in der Schublade schmoren kenne ich ja … Ich motiviere andere Menschen gern, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Es war niemals zuvor einfacher als heute, die Umsetzung vorzunehmen. Das Internet bietet uns unglaubliche Möglichkeiten. Möglichkeiten, die wir nutzen sollten! Wir sind mit der Nutzung des Internets meiner Ansicht nach noch am Anfang! Da wird sich noch so vieles tun in den nächsten Jahren.

Die Menschheit braucht doch Kreativität und Entwicklung! Ich bin viel in sozialen Netzwerken unterwegs und zeige anderen, was mache. Dadurch kommen vielfältige Kontakte zustande und natürlich Austausch. Und dadurch werden meine Bücher auch verkauft. Vielleicht nicht in dem Maße, wie sie über einen klassischen Verlag verkauft würden, aber verkauft.

Als Selfpublisherin bin ich in der Gestaltung frei, und der Inhalt bleibt unzensiert. Das sind für mich klar Vorteile! Naja, und: Ich heiße nicht nur Anders, ich bin es auch und mache die Dinge anders. Mein Name ist Programm – ich bin die Wege schon immer anders gegangen. Neuer, innovativer, kreativer. Das hat natürlich so manche Beule eingebracht, aber das ist ein unglaublicher Erfahrungsschatz geworden, von dem meine Kunden profitieren!

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Gudrun Anders | Fachwirtin und Heilpraktikerin (Psychotherapie) | www.gudrun-anders.de 


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