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Mittwoch, 20. Mai 2020

Artikel | Archetypen der Menschenseele

Die 12 Archetypen sind so genannte „Urbilder“ oder auch „Urfiguren“ der Menschheit, die seit Generationen mit ähnlichen Emotionen und Ideen verknüpft sind. 

Man bedient sich dieser Archetypen überall: in der Beschreibung von Charakter-eigenschaften, im täglichen Leben und natürlich auch in der Werbung. Mit den Archetypen kann man sich schnell identifizieren: Jeder kennt die Eigenschaften.

Urvater der Archetypen ist der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung, der diese in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt hat. Jung hat die Archetypen mit bestimmten Emotionen, Eigenschaften und Zielen verbunden. Er selbst soll dazu gesagt haben: 

„Archetypen sind typische Formen des Auffassens, und überall, wo es sich um gleichmäßige und regelmäßig wiederkehrende Auffassungen handelt, handelt es sich um einen Archetypus, gleichviel ob dessen mythologischer Charakter erkannt wird oder nicht. Das kollektive Unbewusste besteht aus der Summe der Instinkte und Korrelate, der Archetypen. So wie jeder Mensch Instinkt besitzt, so besitzt er auch Urbilder...“ 

In eigentlich allen Mythen und Märchen dieser Welt tauchen ähnliche Bilder auf: Ungeheuer, Geister, Engel, Hexen, Drachen usw. Diese haben zwar Eigenschaften, die der jeweiligen Kultur entsprechen, dennoch gibt es Grundstrukturen, die sehr ähnlich sind und daher in den universellen Bereich einzuordnen sind. 

Diese archaischen Energien unterliegen nicht unserer bewussten Kontrolle. Daher fürchten wir diese archaischen Muster oder wollen ihre Existenz verleugnen, um nicht von Emotionen überwältigt zu werden. Den Archetypen wohnt aber ein enormes schöpferisches Potenzial inne, das von jedem, der es erkennt, genutzt werden kann.

Es sind drei grundlegende Archetypen in jedem Menschen angelegt: 


  • der männliche Archetyp, der innere Mann. Er ist der Held und er kämpft gegen das Böse.
  • der weibliche Archetyp, die innere Frau. Sie ist die nährende Mutter, die Beschützerin der Kinder. 
  • das göttliche Kind, auch das innere Kind genannt, das die Unschuld verkörpert, aber auch Spontanität und Lebensfreude.

Bei allem geht es darum, Menschen zu helfen zum „wahren Menschen“ zu reifen, denn die Erfahrungen der älteren sind die Geschenke an die Jüngeren, um mit den Herausforderungen des Lebens fertig zu werden. 


Welche Archetypen gibt es?

1. Der Held. Er ist in der Regel stark und mutig, immer hilfsbereit und kämpft natürlich für das Gute. Der Held ist willensstark und voller Selbstvertrauen. Er wird oft als Retter dargestellt und so sind Wettkämpfer und Sportler typische Beispiele dafür. 

2. Der Liebende. Er ist leidenschaftlich und verführerisch, vermittelt seinem Umfeld aber auch die nötige Geborgenheit, Nähe und Wärme und vor allem, dass sie verstanden werden.

3. Der Unschuldige. Er ist meistens spontan und optimistisch und möchte die ganze Welt glücklich machen. Man kann sich auf ihn verlassen und er hat eine Moral, auf die man sich verlassen kann. Er wird daher als sehr glaubwürdig und verlässlich angesehen.

4. Der Zauberer.  Er ist der Visionär unter den Archetypen. Er ist kreativ, zukunftweisend und idealistisch und setzt alles daran, seine Träume wahr werden zu lassen. Er findet immer Wege und Möglichkeiten.

5. Der Rebell. Der unerschrockene Archetyp bricht starre Regeln und widersetzt sich dem Mainstream. Er ist rebellisch, provokant und lehnt sich auf, schockiert bisweilen auch, weil er mal eben eine Revolution anzettelt.

6. Der Narr. Dieser Archetypus lebt sein Leben, genießt den Augenblick. Er ist eigentlich immer humorvoll und unterhaltsam und sucht Vergnügen und Freude. Er kommt sympathisch – was ihm auch sehr wichtig ist – rüber und lacht sehr gern.  Er unterhält und belustigt gerne, daher werden Komiker mit ihm assoziiert.

7. Der Herrscher. Der dominante Archetyp, der einerseits stark kontrolliert und nach Macht strebt, aber auch ein hohe Bedürfnis nach Sicherheit hat. Dabei ist er aber auch verantwortungsbewusst und geht ebenso mit seinen Untertanen um.

8. Der Betreuer. Er ist der fürsorgliche und einfühlsame Archetyp, der selbstlos und hilfsbereit seinen Mitmenschen gegenüber ist. Er will helfen und ist meistens mitfühlend und unterstützend und schützt andere Menschen.

9. Der Entdecker ist abenteuerlustig und auf seine Unabhängigkeit bedacht. Er ist immer auf Achse, ist individualistisch und innovativ, ein Querdenker, der es liebt, neue Dinge auszuprobieren. Er verkörpert dabei Freiheit und Unbeirrbarkeit.

10. Der Jedermann. Ein bodenständiger und loyaler Typus, eher sehr traditionell, unauffällig und einfach, kommt meistens sehr bescheiden daher und passt sich schnell seiner Umgebung an.

11. Der Schöpfer. Er ist der kreative, experimentierfreudige und erfinderische unter den Archetypen. Er ist oft proaktiv, will etwas Erschaffen, das lange hält und bewundert wird, daher werden Künstler und Architekten diesem Archetypus zugeordnet.

12. Der Weise. Er ist der intelligente, nachdenkliche und analytische Typ, dem man schnell Vertrauen entgegen bringt.  Er möchte die Wahrheit herausfinden und die großen Fragen der Welt beantworten.

Und natürlich gibt es auch die Schattenseiten … Diese treten dann im Märchen als die Widersacher und Gegner auf, die am Ende besiegt werden.



Copyrights: Gudrun Anders, Aachen. www.gudrun-anders.de 


Mittwoch, 13. Mai 2020

Artikel: Leben ist Entwicklung und Veränderung


Entwicklung und Veränderung gehört zum Leben dazu. 

Beides ist unvermeidlich, nur die Intensität verändert sich. Gäbe es keine Veränderungen, würden wir stagnieren und auf der Stelle treten. 

Wachstum wär unmöglich – aber das hat die Natur so nicht für uns vorgesehen. Doch leider stehen wir Veränderungen oft nicht positiv gegenüber. Ein innerer Kampf beginnt, denn es ist nicht möglich, uns nicht zu verändern.

Dauern verändert sich irgendetwas, auch wir uns. Wir werden älter, entwickeln uns weiter, erleben Neues, treffen Entscheidungen, die unser Leben verändern. Andere Menschen gehen, neue Menschen kommen in unser Leben. Die Umwelt verändert sich: die Jahreszeiten ziehen vorbei, neue Trends und eine neue Technik breitet sich. Es bleibt uns nichts anderes übrig: Wir müssen tagtäglich lernen mit all diesen Veränderungen umzugehen.

Veränderungen sind dabei weder gut noch schlecht. Sie tragen aber grundsätzlich die Chance zu einer Verbesserung der Situation in sich.

Entscheidend ist, was wir darüber denken und was wir aus einer Veränderungssituation machen. Wir können uns entscheiden, ob wir darunter leiden und darüber jammern oder uns überlegen, was uns diese neue Situation für Möglichkeiten bietet. Mit Veränderungen aller Art zu hadern, ist eine normale menschliche Reaktion, aber leider nicht hilfreich.

Manchmal muss man sich aktiv entscheiden, einen neuen Weg zu gehen, und dann gibt es nur eines: eine Veränderung anstreben. Veränderung gehört zur aktiven Lebensgestaltung dazu.

Das Unbekannte macht uns oft Angst. Das geht vielen Menschen so. Neue Dinge wollen erlebt werden, wir müssen aber erst noch lernen damit umzugehen. Neues wirkt manchmal bedrohlich, weil wir die neue Situation noch nicht einschätzen können. Wir wissen nicht, welche Gefahren oder Unannehmlichkeiten damit verbunden sind. Welche Gefühle löst das alles aus?

Man kann aber jeden Tag einen kleinen Schritt weiter gehen. Und jeder Schritt wird mehr Erfahrungen bringen, mehr Freude und auch neue Erfolge. Unsere Angst ist vollkommen natürlich, sie sichert unser Überleben. Wir dürfen uns davon nicht beherrschen oder gar abschrecken lassen.

Diese Angst vor neuen Situationen ist im Stammhirn verankert, dem instinkt-gesteuerten Teil unseres Gehirns, der unseren Vorfahren vor hunderttausend Jahren schon das Überleben sicherte. Wir können nichts gegen die Schrecksekunden des Neuen tun. Wenn das Stammhirn entscheidet, dass eine neue Situation gefahrvoll ist, bekommen wir Angst. Erst danach setzt unsere Erkenntnisfähigkeit ein und wir können die weiteren Handlungen beeinflussen.

Oft haben wir so große Angst vor Veränderungen, dass wir zu lange warten, um aktiv eine Situation zu beeinflussen. Wir werden erst aktiv, wenn es gar nicht mehr anders geht. Dann scheinen Veränderungen aus dem Nichts zu kommen. Meistens mit drastischen Auswirkungen auf unser Leben. Wir können dann nur noch reagieren und fühlen uns wie ein Spielball unseres Umfeldes. Wir haben den Eindruck, dass wir selbst keine Wahl hatten. In Wahrheit hätten wir die Situation aber sehr viel früher selbst verändern können.

Fast alle Veränderungen kündigen sich an, wenn man aufmerksam ist. Entscheidend ist, ob wir diese Vorzeichen wahrnehmen und danach handeln.

So können wir unser Leben gestalten und vorteilhaftere Veränderungen anstreben. Wenn uns eine Veränderung scheinbar aus heiterem Himmel trifft, geht es oft nur darum, möglicherweise entstehenden Schaden zu begrenzen. Das sind oft Momente, in denen wir uns überfordert oder hilflos fühlen und verunsichert sind.

Ganz anders fühlt man sich, wenn man beginnt, Veränderungen selbst anzustoßen. Wir treffen Entscheidungen selbst, müssen nicht mehr nur reagieren. Das wäre beispielsweise ratsam bei ersten Anzeichen für gesundheitliche Probleme. Vielleicht bekommt man frühzeitig das Symptom in den Griff und bewahrt sich so vor weiterem Schaden.

Natürlich machen auch selbst gewählten Veränderungen Angst. Der Unterschied ist, das man hier der aktive Teil ist und sein Leben selbst gestaltet. Dafür brauchen wir alle Mut und natürlich auch Kraft, Disziplin und Selbstmotivation. Aber eines ist gewiss: Es fühlt sich besser an, eigene Entscheidungen nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu treffen.

Wollen wir etwas verändern, brauchen wir Entschlossenheit und Tatkraft. Und vielleicht ein bisschen Wagemut. Aber alles auf einmal in deinem Leben zu verändern, kann andere Menschen schnell überfordern. Sie werden nicht jubilieren, wenn du beginnst, dein Leben aktiv zu verändern. Sie haben auch Angst!

Menschen, die uns nahe stehen, haben vielleicht Angst dich zu verlieren. Oder Angst davor, dass Sie selbst sich auch verändern müssen. Daher ist es besser, Schritt für Schritt voran zu schreiten. Wir alle brauchen einen stabilen Rahmen, ein Stückchen Sicherheit, um uns weiterhin orientieren zu können.
Die Sache mit Veränderungen ist, dass diese in der Regel eine ganze Reihe an weiteren Veränderungen nach sich ziehen. Das ist wie ein Domino-Spiel. Fällt ein Baustein, fallen viele …

Willst du gesünder leben, reicht es nicht künftig einmal in der Woche Sport zu machen. Du wirst dich auch anders ernähren und für mehr Entspannung sorgen müssen. Das wiederum kann Auswirkungen auf den Alltag haben. Vielleicht musst du woanders einkaufen gehen, hast den Impuls mit dem Rauchen aufzuhören oder merkst, dass du gern einen Hund hättest, mit dem du spazieren gehen kannst.

Ich möchte sagen: Mache dir deine Ziele bewusst, die du in kleinen Schritten abarbeiten kannst, damit die angestrebten Veränderungen erfolgreich sind. Wenn du weißt, was du wie erreichen willst, beginne etwas zu verändern. Ziel- und planlose Veränderungen bringen dich eventuell hin, wo du gar nicht hin wolltest.

Veränderungen bedeuten oft neue Wege zu gehen. Wenn du dich auf neue Wege begeben willst, musst du dir deinen Weg meist erst selbst bahnen. Vielleicht kommst du deshalb anfangs nur langsam auf dem neuen Weg voran. Davon darfst du dich nicht entmutigen lassen. Jeder Entdecker hatte Angst, sein Ziel nicht zu erreichen. Aber der Lohn für ein erreichtes Ziel ist unglaublich viel schöner als aufgeben!

Eine wichtige Eigenschaft von erfolgreichen Menschen ist die Fähigkeit zur Selbstreflektion. Das bedeutet, das eigene Handeln und die eigenen Einstellungen überdenken zu können. Das ist nicht leicht. Vor allem in anstrengenden Situationen, können wir oft nicht den Schritt zur Seite machen, um von außen auf uns selbst zu schauen.

Daher ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, sich in Ruhe hinzusetzen und am besten auch alles Aufzuschreiben, um einen Überblick zu gewinnen.

Das Wichtigste aber ist: Du solltest Freude an dem, was du tust, haben. Dafür musst du wissen, was du willst. Für dein eigenes Ziel kannst du dich engagieren. Finde es heraus!

Wenn du mit Leib und Seele dabei bist, kannst du andere auch mitreißen und wirst feststellen, dass du dann viel leichter Unterstützung bei der Umsetzung deiner Wünsche bekommst.

(c) Gudrun Anders. Bild: pixabay

Montag, 11. Mai 2020

Artikel: Der innere Kritiker und was man gegen ihn tun kann


(c) Gudrun Anders 

Der innere Kritiker ist etwas, das sicher viele von uns kennen. Der eine mehr, der andere weniger, bei manchem ist er gar so groß, dass dieser Mensch andere damit zur Verzweiflung bringt. 

Kurz gesagt: Er steckt in vielen von uns.

Kennen Sie den inneren Kritiker? Nur Wenige kennen ihn genau und haben ihn im Griff. Manchmal kommt er auch wieder der Wolf im Schafspelz durch die Hintertür wieder rein geschlichen und macht sich breit. Ob wir das wollen oder nicht.

Dieser innere Kritiker ist nicht weder sympathisch noch irgendwie tolerant. Er ist auch nicht angreifbar oder gar realistisch. Meistens neigt zu argen Übertreibungen wie schlimm eine Sache doch ist und seine Weltanschauung ist in der Regel sehr negativ oder sogar destruktiv.

Und doch können wir nicht anders und hören ihm immer und immer wieder zu…

Was sagt denn dieser „Innere Kritiker“ so?

Er könnte uns zum Beispiel einflüstern: „Ich bin ein Versager. Ich bin ein Loser.“ Manchmal sagt er auch: „Ich kann einfach gar nichts! Alle anderen sind viel besser als ich.“

Weitere verbreitete Ideen sind: „Irgendwas  stimmt mit mir nicht. Ich bin wohl nicht normal.“

So manche Frau kennt bestimmt: „Ich bin hässlich! Mein Busen ist zu klein / meine Nase zu groß / meine Beine zu kurz…“

Auf Herausforderungen könnte er beispielsweise mit „Das schaffe ich sowieso nicht! Ich lass das bleiben“ reagieren.

Wenn schon ein kleines Unglück passiert ist, ist auch ganz beliebt: „Ich bin an allem Schuld. Immer mache ich alles kaputt.“

Im Studium oder auf der Arbeit ist auch „Ich bin nicht gut genug“ ganz beliebt.


Der größte Feind des Selbstvertrauens

Jeder von uns kennt diese kritische Stimme in sich. Sie will uns vorschreiben, wie wir zu leben haben. Sie beeinflusst unser Gefühlsleben und wie wir uns anderen gegenüber verhalten.

Der innere Kritiker ist ein Teil in uns, der sich gegen uns selbst wendet. Er besteht aus unseren negativen Gedanken und (überholten) Glaubenssätzen über uns selbst. Und dieser Schlingel wartet förmlich auf einen Fehler oder ein Missgeschick, ist erpicht darauf, uns in einem schwachen Moment zu erwischen, um dann noch richtig einen drauf zu setzen.

All das setzt unser Selbstwertgefühl herab. Der innere Kritiker redet uns permanent ein, dass er immer recht hat und sowieso alles besser weiß. Je feindseliger er geworden ist, desto mehr warnt er uns vor anderen Menschen und Situationen. Er fördert negative Sichtweisen auf das Verhalten anderer, erschafft eine graue Welt grau und ist sehr pessimistisch veranlagt.

Dieser Teil ist dafür verantwortlich, wenn wir uns wertlos fühlen. Und aufgrund seiner permanenten Kritik trauen wir uns schon sehr bald kaum etwas Neues zu und nehmen keine oder nur noch wenige Herausforderungen an.

Wir verlieren den Blick und halten seine Meinung für die einzige Realität!


Wie entsteht der innere Kritiker?

In der Regel entsteht der innere Kritiker in unserer Kindheit. Wie und unter welchen Umständen wir aufwachsen, beeinflusst, wie wir uns selbst sehen. Wie unsere Eltern und wichtige Bezugspersonen mit uns sprechen, hat großen Einfluss darauf, wie er sich in uns entwickelt. 

Oft klingt er verdächtig nach einem Elternteil, wenn wir diesen Teil nicht reflektieren.


Wo ist denn unser liebevoller Begleiter?

Der innere Kritiker schützt uns als Kind vor Bestrafung. Er achtet darauf, dass wir uns nicht in Gefahr bringen, weil wir diese Emotionen nicht mehr aushalten könnten. Er sorgt auch dafür, dass wir uns an die Regeln und Wünsche der Eltern und die Normen der Gesellschaft anpassen, um nicht bestraft zu werden.

Prinzipiell ist das ja gut und einiges natürlich auch notwendig.

Wenn wir älter werden, haben wir diese kritischen Haltungen verinnerlicht und damit unser Selbstbild geformt. Aus den Botschaften der anderen sind Ich-Botschaften geworden: „Ich bin nicht gut genug“ oder auch „Ich bin wertlos.“

Damit hat der innere Kritiker ganz erheblichen Einfluss auf unser Leben, denn durch diese Einstellung mindert er nicht nur unser Selbstwertgefühl, sondern beeinträchtigt auch unsere (Liebes-) Beziehungen. Es kann sein, dass dadurch unsere Arbeitsleistungen schwächer werden oder unsere Gesundheit angegriffen wird.

Der innere Kritiker mischt sich dann in die Erziehung unserer Kinder ein und der Kreislauf geht von vorne los.

Und eigentlich wollte diese kritische innere Stimme etwas Gutes für uns, denn der innere Kritiker will uns bspw. vor Enttäuschungen bewahren.

Leider tut er das, indem er uns gnadenlos runterputzt. Kaum ein Mensch, der uns näher kennt, würde das je so machen. Er will uns auch vor emotionalen Verletzungen, Schmerz oder Misserfolg bewahren. 

Ihm ist dabei nicht klar, dass er uns mit seiner Radikalität in Depressionen, Ängste oder Beziehungsprobleme stürzt. Das ist nicht reflektiert und nur ein ungewollter Nebeneffekt. So mancher stellt erst im Burnout fest, dass der innere Kritiker Überhand genommen hat.


In 5 Schritten zur Kooperation mit dem inneren Kritiker

1.     Schaffen Sie eine Distanz zu Ihrem inneren Kritiker. Er hat nicht (immer) recht. Schauen Sie sich den Gedanken (bspw. „Ich bin nicht liebenswert“) an und versuchen Sie diese Meinung aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Erkennen sie, wie feindselig und negativ diese Aussagen sind. Würden Sie mit einem guten Freund so sprechen? Warum tun sie es dann mit sich selbst? Eine gesunde Distanz zum inneren Kritiker zu schaffen und sich von negativen Gedanken zu befreien, ist eine bereichernde Erfahrung, kann das Leben verändern und hilft Ihnen glücklich zu sein und zu bleiben.

2.     Hören Sie Ihrem inneren Kritiker dennoch genau zu! Schauen Sie sich an, was er Ihnen zu sagen hat und analysieren sie, in welchen Lebensbereichen er sich eingenistet hat. Schauen Sie sich an, ob diese Einstellung noch immer ihr Überleben sichert. …

3.     Analysieren Sie die Ursachen und die Auswirkungen, die durch die innere Haltung entstanden sind. Welche Erfahrungen gemacht? Welche Aussagen von anderen haben Sie am gekränkt? Die kritische Stimme entwickelt sich meistens in Situationen, in denen wir uns schwach und verletzlich fühlten.

4.     Finden Sie Ihren liebevollen Begleiter in sich! Er ist das Gegenstück dazu und spricht liebevoll und mitfühlend mit Ihnen. Er möchte sie unterstützen und hilft Ihnen sich realistisch zu sehen. Er spricht mit Ihnen wie man mit einem guten Freund spricht. Der liebevolle Begleiter könnte dem inneren Kritiker beispielsweise antworten: „Ich bin sicher nicht perfekt, aber ich habe sehr viele gute Eigenschaften, die mich zu einem liebenswerten Menschen machen.“

5.     Hören Sie auf, auf die schlechten Ratschläge Ihres inneren Kritikers zu hören. Wenn er Ihnen sagt, dass Sie Menschen meiden sollten, um keine weitere Enttäuschung zu erleben, dann tun Sie genau das Gegenteil! Positive Erfahrungen werden ihnen dabei helfen den Kritiker zum Schweigen zu bringen.

Nehmen Sie diese Ratschläge an und sie werden in der Lage sein, die selbst sabotierenden Verhaltensweisen, die ihnen der innere Kritiker vorgeschlagen hat, abzulegen. Dadurch können Sie mehr Glück im Leben zu erfahren. Außerdem wird ihr Selbstwertgefühl steigen und Beziehungen werden an Tiefe und Sinn gewinnen.

Mit dem liebevollen Begleiter im Inneren wird sich Ihre Welt zu einer Spielwiese voller Möglichkeiten entwickeln! Garantiert.

Montag, 4. Mai 2020

Artikel | Meine 5 besten Tipps um ruhig zu bleiben


Warum wir ruhig bleiben sollten

Stress im Übermaß ist ungesund und belastet. Das wissen wir inzwischen eigentlich alle. Und dennoch können wir nur wenig beeinflussen, wie unser Alltag ist und sich uns darstellt. Wir können nur schauen, wie wir damit umgehen.
In Zeiten der Corona-Krise zeigt sich gerade ein Phänomen: die einen bleiben zu viel Zuhause und die anderen arbeiten unter Extrembedingungen. Und beides ist Stress!
Die einen müssen sich vermehrt mit ihren Emotionen, Zielen und Wünschen auseinandersetzen und die anderen gehen womöglich bis an die Grenzen ihrer körperlichen Belastungsfähigkeit.
Gesünder wäre es in jedem Fall einen ausgeglichenen Mittelweg zu finden. Denn: Glaubt man Medizin und Wissenschaft, dann ist Stress die Hauptursache von über 98% aller Krankheiten. Wer das weiß, der sollte vielleicht sofort damit anfangen, dem Stress ein für alle Male den Kampf anzusagen. Wobei … - Kampf ist ja schon wieder neuer Stress!


Wie geht man denn mit Stress am besten um?

Wenn man den inneren Stressfaktor dauerhaft herunter fahren möchte, sollte man versuchen, den Stress zu neutralisieren statt ihn zu bekämpfen. „Ruhiger werden“ bedeutet für mich so viel wie „ausgeglichener werden“ oder „das innere Gleichgewicht wiederfinden“.  Vielleicht könnte man auch sagen: „sich nicht aus der eigenen Mitte reißen lassen“.

Ich möchte dir nun ein paar Methoden und Wege vorstellen, die mir dabei helfen, ruhig und ausgeglichen zu bleiben. Vielleicht findest du ein paar Inspirationen, die dir zu mehr innerer Ruhe verhelfen können.


1.)  Natur pur: Bewegung und Aufenthalt in der Natur macht ruhiger. Ob eigener Garten, Strand, Wald, Schlosspark, Fluss, Wanderweg, Aussichtsplattform oder was auch immer dich anzieht – Natur beruhigt. Das Grün der Bäume allein hat schon eine beruhigende Wirkung auf dein Inneres. Wenn die Vögel zwitschern und du das Rauschen der Bäume im lauen Wind wahrnehmen möchtest, alles trägt zur Beruhigung bei. Eine halbe Stunde kann dabei schon heilender Balsam über Körper und Seele sein.

2.)  Konzentriert und bewusst Atmen. Natürlich atmen wir den ganzen Tag und auch die Nacht über. Wäre ja schlimm, wenn nicht … Aber nimm dir doch ab sofort einmal jeden Tag zwei Minuten (es sind nur zwei Minuten!!) Zeit, schließe die Augen und konzentriere dich auf deinen Atem. Zunächst veränderst du ihn nicht, beobachtest ihn einfach. Und dann nimm ein paar tiefe Atemzüge und lass den Ausatem durch dich durchfließen und sieh, wie er dir hilft, dich zu entspannen. Denk dran: Nur Zwei Minuten!

3.)  Spaziergänge mit oder ohne Hund kann wirklich jeder ganz einfach in den Alltag integrieren. Wenn du einen Hund hast, kann jede Gassirunde ein schöner, entspannender Spaziergänge für euch beide sein. Selbst wenn dein Hund an jedem Baum schnüffelt, kannst du prima deinen Gedanken freien Lauf lassen. Wenn er schnüffelt, dann schnüffel doch selbst einmal. Wenn er sich die Hundepost ansieht, sieh dir deine Umwelt doch einmal mit wachen Augen an. Willst du ruhiger werden, dann ist Spazierengehen eine prima Möglichkeit dazu.

4.)  Meditation. Meditieren sollte man nicht aus Pflichtbewusstsein, weil man ja ruhiger werden möchte, weil es einfach gut tut. Es geht hier nicht um Erleuchtung oder eine höhere Weisheit, sondern erst mal um eine tiefere Konzentration auf sich selbst und die innere Mitte. Sich hinsetzen und ein paar Minuten einfach nur „beobachten“ ist schon Meditation, dafür brauchst du auch keine besondere Anleitung oder Körperhaltung. Ein paar Minuten Meditation nimmt anderen Einflüssen und Stressfaktoren den Wind aus dem Segel.

5.)  Chillen und kurze Auszeiten: Für einen chilligen Tapetenwechsel reicht es schon, wenn man einfach mal ein paar Nächte in anderen Betten verbringt, etwas Essen geht und sich Zeit für Gespräche oder Sightseeing gönnt. Kurzurlaube verhelfen dir zu einem Perspektivwechsel und setzen vielleicht neue kreative Ideen in Gang! Kleine Auszeiten verhelfen dir zu neuer Kraft, denn du kannst deine Batterien wieder auftanken.

Das sind die einfachsten mir bekannten Möglichkeiten, um an Ruhe und Gelassenheit zu gewinnen.

Gudrun Anders (c)

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