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Für viele ist das oft problematisch. Erst scheint der Berg der Arbeit an einem Buch vielleicht zu groß. Dann hat man keine Zeit. Ein anderes Mal vielleicht keine Lust ...
Und trotzdem möchte man es doch irgendwie fertig stellen. Und dann kommt noch die Aufschieberitis dazu und schon sagt man: "Ich bin einfach nicht zum Schreiben geeignet."
Ich glaube, das ist falsch. Ich glaube, jeder kann zu seinem ganz besonderen Thema ein Buch schreiben und fertig stellen. Wie das ganz einfach wird? Der gute Michael Ende hat dazu eine ganz hervorragende Idee.
„Siehst du“, sagte der Straßenkehrer, „es ist so:
Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Die ist so schrecklich lang;
das kann man niemals schaffen, denkt man. Und dann fängt man an, sich zu
beeilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht
man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt
sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluss ist man ganz
außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So
darf man es nicht machen. Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken,
verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten
Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten.
Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und auf
einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat.
Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste.“
Michael Ende
"Schreiben & Sein" - Support für Autoren und Selfpublisher: www.gudrun-anders.de