Vor einigen Tagen traf
ich eine befreundete Heilpraktikerin zum Frühstück. Liebevoll hatte sie bereits
unseren Frühstückstisch gedeckt, als ich eintraf.
Es gab verschiedene Sorten
Brot und Brötchen, Schokoladencroissants, Käse, Wurst, Marmelade und weich
gekochte Eier. Dazu Kaffee, Tee und frisch gepressten Orangensaft. Eine wahre
Schlemmeroase tat sich vor mir auf. Aber
anstatt mich über dieses wunderbare Büffet zu freuen, verzog ich wohl ein bisschen
das Gesicht.
„Irgendwas nicht in
Ordnung?“ Sie schaute mich mit großen Augen fragend an.
„Nein, es ist wunderbar
…“, brachte ich kleinlaut raus. Und nach kurzer Pause fuhr ich fort: „Es ist
nur so, in den letzten Wochen hab ich 3 Kilo zugenommen. Seit es kälter wird,
hab ich einfach mehr Hunger. Ich sollte also etwas vorsichtiger sein...“
„Du hast viel gearbeitet
in den letzten Wochen, oder?“ fragte sie weiter, während sie mich auf meinen
Stuhl bugsierte.
„Ja …“, meinte ich,
setzte mich und starrte das verlockende Schokocroissant vor mir an, traute mich
aber nicht, zuzugreifen.
„Warst du walken in
letzter Zeit?“ Sie goss mir erst mal ungefragt meinen Lieblingscappuccino ein.
„Nein, wann denn? Wenn’s so
früh dunkel ist, trau‘ ich mich in der Soers nicht über Stock und Stein und
unbeleuchtete Feldwege …“ Ich nahm erst mal die Hälfte eines Vollkornbrötchens
und schmierte hauchdünn Butter drauf. Ich schielte zur Himbeermarmelade, nahm
dann aber doch einen fettreduzierten Käse und legte ihn mit einem Salatblatt
oben drauf.
„Bist müde, oder?“ meinte
meine Freundin und schmierte sich ein dickes Nutellabrot in das sie dann
genüsslich rein biss, vor Verzückung die Augen verdrehte und besonders laut und
demonstrativ „mmmhhhhh“ machte. Insgeheim fragte ich mich, wie dieses schmale
Hemd das bloß machte, so gut auszusehen und so genüsslich zu essen.
Ich zog nen Mundwinkel
hoch. Es war noch zu früh um dazu Widerworte zu geben. Stattdessen meinte ich:
„Ich komme im Moment irgendwie nicht aus dem Quark, alles ist ziemlich schwer,
könnte lange schlafen, bin immer müde …“ Und nach einem Bissen in mein
Brötchen: „Vielleicht bin ich einfach Urlaubsreif …“
„Kann schon sein,“
entgegnete sie, noch immer kauend und mit einigen Nutella-Spuren mehr an den
Mundwinkeln. „Ich würd’s erst mal mit mehr Licht versuchen …“
Und in diesem Moment
dämmerte es mir. Logisch! Ich hatte den Winterblues erwischt und war in diesem
Jahr drauf reingefallen, weil ich durch zu viel Arbeit mich auch zu wenig um
mich selbst kümmerte. Ich starrte sie einen Augenblick lang sprachlos an. Und
musste mir dann eingestehen, dass sie recht hatte.
Wir sprachen einen
Augenblick über die Symptome, die zum „Winterblues“ führten und beschlossen, uns nach dem Frühstück eine
Runde „Lichttherapie“ in der Außenwelt zu gönnen und einen kurzen Spaziergang
zu machen.
Um’s kurz zu machen und
Sie / Euch nicht zu langweilen – ich hab das Schoko-Croissant noch gegessen und
mir vorgenommen, jeden Mittag eine Weile an die frische Luft zu gehen und Licht
zu tanken, um den Trübsal-blasen-Stimmungen den Garaus zu machen. Ich bestellte
mir noch ein gutes Vitamin-Kombi-Präparat und benutze meine
Lieblingsaura-Soma-Flasche, die viel gelb enthält. Und ich glaube, jetzt komme
ich gut und ohne Blues – höchstens aus dem Radio … - durch den Winter.
Und – was Sie / ihr heute
am ersten Advent macht, das weiß ich nicht, ich jedenfalls gehe jetzt walken
und nutze die fünf Sonnenstrahlen aus! Das heimelige Kerzenlicht ist dann heute
Abend dran!
Eine schöne Adventszeit
wünscht Ihnen / Euch
Eure
Gudrun
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