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Sorry, Leute. Ich denke immer an andere. Und wenn ich Lust habe, dann verschenke ich etwas.
Dafür brauche ich keinen Weihnachtsbaum, keine Lichterketten und schon gar nicht den Konsumrausch, der jetzt gerade wieder anfängt. Dafür brauche ich ausschließlich Menschen, die genauso das ganze Jahr über an mich denken. Und mir mit einem kurzen Satz sagen, dass sie mich mögen. Oder die mich anrufen, um sich mit mir zu einem Plausch treffen.
DAS ist mir weit mehr weit als der Rausch der Geschenke-Weihnacht, der genau so schnell vergeht wie der vom Alkohol ...
Wir verstecken uns hinter Tradition, haben keine Zeit mehr für Menschlichkeit und keine Lust mehr zum Authentisch-Sein. Sänger Bob Marley soll einmal gesagt haben:
Das Problem ist, dass Menschen gehasst werden, wenn sie echt sind.
Und sie werden geliebt, wenn sie falsch sind.
Das ist eine freie Übersetzung eines Zitates von ihm. Hat er nicht Recht damit? An Weihnachten rühmen und brüsten wir uns damit, mit einem Geschenk an andere gedacht zu haben. Ist das wirklich erstrebenswert? Ist der Alltag der Mühe nicht wert?
Mich erinnert das an eine Kurzgeschichte von Kadidja Wedekind, die ich gern mag, denn ich war lange Zeit bei den Beduinen in der Wüste und habe die Gastfreundschaft der Beduinen genossen.
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Die Parabel vom Mann in der Wüste
Ein Mann verirrte sich in einer Wüste. Tags und nachts irrte er umher. Wie lange braucht man, um zu verhungern und zu verdursten? Das überlegte er sich beständig. Er wusste, dass man länger ohne Nahrung leben kann, als ohne etwas zu trinken.
Die unbarmherzige Sonnenglut hatte ihn bald ausgedörrt. Er fieberte. Wenn er erschöpft ein paar Stunden schlief, träumte er von Wasser, von Orangen und Datteln. Dann erwachte er zu schlimmerer Qual und taumelte weiter.
Da sah er in einiger Entfernung eine Oase. Aha, eine Fata Morgana, dachte er. Eine Luftspiegelung, die mich narrt und zur Verzweiflung treiben wird, denn in Wirklichkeit ist gar nichts da.
Er näherte sich der Oase, aber sie verschwand nicht. Er sah sie im Gegenteil immer deutlicher: die Dattelpalmen, das Gras und die Felsen, zwischen denen eine Quelle entsprang.
Es kann natürlich auch eine Hungerfantasie sein, die mir mein halb wahnsinniges Hirn vorgaukelt, dachte er. Solche Fantasien hat man ja in meinem Zustand. Natürlich - jetzt höre ich sogar das Wasser sprudeln. Eine Gehörhalluzination. Wie grausam die Natur ist!
Mit diesem Gedanken brach er zusammen. Er starb mit einem lautlosen Fluch auf die unerbittliche Bösartigkeit des Lebens.
Eine Stunde später fanden ihn zwei Beduinen.
"Kannst du so etwas verstehen?" sagte der eine zum anderen. "Die Datteln wachsen ihm ja beinahe in den Mund - er hätte nur die Hand auszustrecken brauchen. Und dicht neben der Quelle liegt er, mitten in der schönen Oase - verhungert und verdurstet. Wie ist das nur möglich?"
"Es war ein moderner Mensch", antwortete der andere Beduine, "er hat es nicht für möglich gehalten."
Parabel von Kadidja Wedekind, Quelle: Internet
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Meine Weihnachtsmärchen zaubern dir vielleicht ein kleines Licht in dein Herz:
Weihnachtsmärchen für ein friedliches Weihnachtsfest
Gudrun Anders
Weihnachten ist eine besinnliche Zeit, eine Zeit des Rückzugs – und eine Zeit des Innehaltens.
Die Weihnachtszeit ist eine Zeit der inneren und äußeren Wandlung, denn in der „Nacht der Weihe" siegt das Licht wieder über die Dunkelheit. Wenn die dunkelste Nacht des Jahres anbricht, wird das Licht – die Liebe – wieder geboren.
Mögen Sie diese Weihnachtsmärchen für einen Augenblick an das wahre Wesen der Weihnacht erinnern.
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