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Samstag, 23. Januar 2021

Schreiben gegen den Frust …

Schreibtherapie ist eigentlich keine eigenständige Therapieform. Sie steht auf der gleichen Ebene wie Kunst- oder Mal-Therapie, ist aber vielleicht nicht ganz so bekannt. 

Schreiben ist sehr oft eine ziemlich gute Ergänzung zur Therapie. 

Wir konzentrieren uns beim Schreiben auch auf das Schreiben und spüren gleichzeitig in uns hinein. 

Das bringt einen Verarbeitungsmechanismus in Gang, denn wir spüren, welche Gedanken in uns Emotionen auslösen – und haben dadurch die Chance unsere belastenden Gedanken zu lösen und damit zu verändern und zu heilen.

Wobei hier die Heilung mehr im Bewusstwerden liegt. Dieses Gewahr-Werden, die entstehende Achtsamkeit lässt uns aufhorchen und nach und nach achtsamer mit uns selbst umgehen, was letztlich Veränderungen in der Wahrnehmung und damit in der Reaktion und der anschließenden Handlung entstehen lässt. Das Aufschreiben von belastenden Erlebnissen und unangenehmen Gefühle führt daher zu einer Entlastung und einer Verbesserung des psychischen und physischen Wohlbefindens.

Das „Umerleben“ geschieht durch das Schreiben. Ob im Märchen, im Storytelling oder einer Kurzgeschichte – eine gute Geschichte bekommt ein Ende. Meistens ein Ende, das uns gut gefällt – und das ist in der Regel positiv. Zumindest anders als die jetzige Lebenssituation. Und allein die innere Bereitschaft über eine Situation anders zu denken – oder es zu lernen – ebnet den Weg in die Möglichkeit der realen Situationsveränderung. 

Die eigenen Gedanken aufs Papier oder in den PC zu bringen, hilft uns, unsere Gedanken zu ordnen, kann uns neue Perspektiven bringen oder uns erinnern helfen. Denn beim Schreiben ist ja alles möglich: Wir können Geschichten so lange umschreiben, bis sie uns gefallen und alle möglichen alternative Handlungen ausprobieren. Wir können mit Perspektiven, Sichtweisen und Dialogen spielen, bis uns keine andere Alternative mehr einfällt.

Beim Märchen beispielsweise ist Voraussetzung, dass es ein gutes Ende hat. Wir müssen also kreativ werden und uns ein Happyend ausdenken – sonst ist es kein Märchen! Genau das ist schon therapeutisches Schreiben.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jeder Mensch, der schreiben kann, auch das kreative oder therapeutische Schreiben für sich nutzen kann. Sie brauchen dafür eigentlich keinen Therapeuten und Sie müssen auch nicht erst krank werden, um das Schreiben als Lebenshilfe zu benutzen. Für jede Art von alltäglichen Problemen und Lebens- und Sinnkrisen ist das Schreiben sehr hilfreich.

(c) Gudrun Anders, www.gudrun-anders.de 

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Den vollständigen Artikel finden Sie auf meiner Webseite:

http://www.gudrun-anders.de/Schreib-Coaching-und-Schreib-Therapie/

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